Bewertung der Richtlinien
Die Deutsche Bank hat 2022 im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie weitere Schritte unternommen, um ihre Nachhaltigkeitsanstrengungen zu verstärken, insbesondere im Bereich der Emissionsreduzierung: Im Oktober 2022 gab die Bank messbare Netto-Null-Ziele für die Jahre 2030 und 2050 in vier CO2-intensiven Sektoren bekannt, nämlich Öl und Gas, Stromerzeugung, Automobil und Stahl, in Übereinstimmung mit der United Nations Environmental Programme Finance Initiative (UNEPFI) und den Richtlinien der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ). Darüber hinaus hat die Tochtergesellschaft DWS Ende 2022 ihre Richtlinie zu kontroversen konventionellen Waffen überarbeitet und verstärkt.
Im Fair Finance Guide schneidet die Deutsche Bank mit 39% allerdings nach wie vor sehr schwach ab, auch wenn sie sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert hat (um 5 Prozentpunkte). Die Bank punktet auch in diesem Jahr nur schwach in dem Bereich, in dem die meisten deutschen Banken stark sind, nämlich bei Maßnahmen zur Korruptionsvermeidung. Während die Anstrengungen bzgl. Klimaschutz zumindest kleine Verbesserungen bedeuten, mangelt es an klaren Richtlinien für das Asset Management durch die Tochtergesellschaft DWS. Bankübergreifend bleiben besonders die Richtlinien zu Steuern und zur Geschlechtergerechtigkeit rückständig. In Bereichen, in denen konsequente Absagen an die Industrie notwendig sind – neben fossilen Brennstoffen sind das vor allem die Rüstungshersteller und -exporteure –, bleibt die Deutsche Bank entschiedene Richtlinien schuldig.
Praxis
Die Deutsche Bank hat finanzielle Verbindungen zu 25 Unternehmen, die im Bericht Dirty Profits 9 – How much Pain for Corporate Gain kritisiert werden: Airbus, Anglo American, BAE Systems, BASF, Bayer, BEL, Chevron, Dassault Aviation Groupe, Glencore, HeidelbergCement, Leonardo, ONGC, ONGC Videsh, Posco, Posco International, PT Indocement, PT Semen, PTT Public Co, PTTEP, Raytheon Technologies, Rheinmetall, Syngenta, Thales, TotalEnergies und Vale.
Die Deutsche Bank hat finanzielle Verbindungen zu 40 Rüstungsproduzenten: Aerojet Rocketdyne Holdings Inc, Airbus, ASELSAN, Babcock International Group, BAE Systems, Boeing, Booz Allen Hamilton, BWX Technologies Inc, CACI International, Dassault Aviation Groupe, Elbit Systems, Fincantieri, Fluor Corp, General Dynamics Corp., General Electric, Hanwha Aerospace, Hindustan Aeronautics, Honeywell International, Huntington Ingalls Industries, Jacobs Engineering Group, Kawasaki Heavy Industries, KBR, L3Harris Technologies, Leidos, Leonardo, Lockheed Martin Corp., Mitsubishi Heavy Industries, Northrop Grumman Corp., Oshkosh Corp., Raytheon Technologies, Rheinmetall, Rolls-Royce, Saab, Safran, Science Applications International Corp., Serco Group Plc, ST Engineering, Textron, Thales und ThyssenKrupp. Wir haben die Banken auf finanzielle Verbindungen zu 41 Rüstungsproduzenten von der Ausschlussliste des Norwegischen Pensionsfonds und von der Liste des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) untersucht.
Statement der Deutschen Bank zur Bewertung durch den Fair Finance Guide
Der folgende Text ist ein Auszug aus dem Statement der Deutsche Bank zur Bewertung durch den Fair Finance Guide.
Fair Finance Statement 2023
Als globales Finanzinstitut sieht es die Deutsche Bank als Teil ihrer Verantwortung als Unternehmen an, den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft und Wirtschaft zu unterstützen. Daher ist Nachhaltigkeit, die ökologische, soziale und Governance-Aspekte (ESG) umfasst, ein zentraler Bestandteil ihrer „Global Hausbank“-Strategie.
Als Teil ihres langjährigen Engagements unterstützt die Deutsche Bank formell universelle Rahmenwerke und Initiativen zur Nachhaltigkeit. Die Bank ist beispielsweise Mitglied der UN-Environment-Programme-Finance-Initiative (1992) sowie der Net-Zero Banking Alliance und der Net-Zero Asset Manager Initiative (über die DWS). Zudem zählt die Bank zu den Unterzeichnern des UN Global Compact (2000), der Prinzipien für verantwortungsbewusstes Investieren (Principles for Responsible Investment, über die DWS) und der Prinzipien für verantwortungsbewusstes Bankwesen (Principles for Responsible Banking).
Das vollständige Statement der Deutsche Bank zur Bewertung durch den Fair Finance Guide enthält weitere Anmerkungen zur Bewertung durch den „Fair Finance Guide“.