Der Klimawandel hat insbesondere Auswirkungen auf das alltägliche Leben von Bevölkerungsgruppen, welche nicht über die technischen, personellen und finanziellen Ressourcen verfügen, sich an diese Veränderungen anzupassen. Dürren, Überschwemmungen und andere extreme Wetterphänomene sind verheerend für Kleinbauern und haben somit direkte Auswirkungen auf ihre Nahrungsmittelsicherheit. Eine Studie von Oxfam hat ergeben, dass die Anzahl der hungerleidenden Menschen sich bis zum Jahr 2050 von 10 % auf 20 % erhöhen wird. Außerdem wird erwartet, dass die Zahl der an Unterernährung leidenden Kinder unter fünf Jahren bis 2050 auf 25 Millionen steigen wird.
Der Finanzsektor trägt durch die finanzielle Unterstützung von CO₂-intensiven Industrien und deren Nutzung fossiler Brennstoffe zum Klimawandel bei. Das Anliegen des Fair Finance Guide Deutschland ist es daher, Banken davon zu überzeugen, diese schädlichen Investitionen zu stoppen und ihre Finanzdienstleistungen auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz auszurichten. Heute getätigte Investitionen geben den Ausschlag dafür, wie viel CO₂ in Zukunft ausgestoßen wird.
Daher müssen Banken eine strengere Klimapolitik verfolgen und u. a. folgende Regeln implementieren:
- Banken sollen eine CO₂-Bilanz erstellen und veröffentlichen und dabei alle CO₂-Emissionen berücksichtigen - sowohl direkte (z.B. Bürotätigkeiten) als auch indirekte (von finanzierten Projekten und Kunden).
- Banken sollen sich dazu verpflichten, ihre direkten und indirekten CO₂-Emissionen zu verringern und somit die globale Erderwärmung auf maximal 1,5°C zu begrenzen. Dies ist der von Experten des IPCC empfohlene Grenzwert.
- Auch für die Geschäftspartner gilt, dass diese sich an die Klimaziele halten. Die Banken sollen dabei alle ihre Investments ausweisen.
- Banken müssen sich verpflichten, ihre Investitionen in fossile Energien (Kohle, Öl, Gas) zu beenden und Unternehmen bei der Energiewende zu unterstützen, um den Umstieg auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben.