Der neue Fair Finance Guide 4.0 ist da!

13 Mai 2019

Nachhaltigkeit bei deutschen Banken: Licht und Schatten

  • Deutliche Verbesserung bei LBBW und Pax-Bank

  • Apotheker- und Ärztebank: Nachhaltigkeit in homöopathischen Dosen

  • Sparkassen bilden Schlusslicht

Zum vierten Mal präsentiert der von Facing Finance koordinierte Fair Finance Guide Deutschland (FFG) das Niveau sozialer und ökologischer Nachhaltigkeitsregeln bei deutschen Banken und Sparkassen. Nach mittlerweile mehr als 3 Jahren zeigt der Nachhaltigkeits-Check des Fair Finance Guide, der von einem intensiven Dialogprozess begleitet wird, weitere Erfolge: Insgesamt stieg das Bewertungsniveau der untersuchten Banken (ohne Neueinsteiger) um mehr als 5%. Insbesondere die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) als größte Landesbank sowie die katholische Pax-Bank haben in den vergangenen Jahren ihre Nachhaltigkeitsrichtlinien stark verbessert. An der Spitze des Rankings liegen wie zuvor die GLS Bank (96%), die EthikBank (95%), die Triodos Bank (87%) und die evangelische KD-Bank (82%).

Die Sparkasse KölnBonn, welche 2018 erstmalig in den Fair Finance Guide aufgenommen wurde, konnte sich vom punktlosen letzten Platz auf immerhin 9% verbessern, bleibt aber weiter das Schlusslicht unter den 14 untersuchten Finanzinstituten. Neueinsteiger bei der Untersuchung sind die Stadtsparkasse Düsseldorf und die Deutsche Apotheker- und Ärztebank. Beide Finanzinstitute konnten sich nur knapp vor der Sparkasse KölnBonn positionieren. Aber auch Großbanken wie die Commerzbank (35%), Deutsche Bank (34%), HypoVereinsbank (31%), DZ Bank (28%) und die Bayerische Landesbank (27%) unternehmen immer noch zu wenige Anstrengungen, stärkere Nachhaltigkeitskriterien zu etablieren und transparenter gegenüber ihrer Kundschaft zu werden.

Im neu untersuchten Thema “Geschlechtergerechtigkeit” attestiert der Fair Finance Guide den deutschen Banken erhebliche Defizite. Während es im eigenen Geschäftsbetrieb durchaus einige passable Ansätze gibt, scheinen Aspekte wie Partizipation in Führungspositionen und gleichberechtigte
Behandlung im Umgang mit kreditnehmenden Unternehmen keine große Rolle zu spielen. Damit schneiden die untersuchten Banken beim Thema “Geschlechtergerechtigkeit” wie auch in den Bereichen „Transparenz und Rechenschaft gegenüber Bankkund*innen“ sowie „Klimaschutz“ durchschnittlich am schlechtesten im Fair Finance Guide ab.


Die vollständige Pressemitteilung ist hier zu finden. Die Reaktionen der untersuchten Finanzinstitute sind hier zu finden. 

Bei Rückfragen und Interview-Wünschen wenden Sie sich bitte an:

Thomas Küchenmeister
Geschäftsführender Vorstand Facing Finance e.V.
0175-4964082
kuechenmeister@facing-finance.org